Warum Stressbewältigung?

Um die zentrale Frage zu klären, warum wir unseren Alltagsstress durch gute Stressbewältigungsstrategien reduzieren sollten, möchte ich für Sie das Thema rund um „Stress“ ein wenig aufrollen...

Was ist Stress – hat Stress tatsächlich gesundheitsschädliche Folgen?

Stress ist eine natürliche Körperreaktion, die bei Tieren, wie auch beim Menschen aufgrund von sogenannten Stressoren ausgelöst werden kann.

Stressreaktionen haben seit jeher das Überleben der menschlichen Spezies ermöglicht. In der Urzeit mussten sich unsere Vorfahren gegenüber wilden Tieren behaupten, einerseits durch Kampf oder Flucht.
Die Stresshormone Noradrenalin und Adrenalin wurden freigesetzt, um in dieser lebensbedrohlichen Stresssituation besonders leistungsfähig zu werden, einerseits um besonders schnell weglaufen zu können oder andererseits um ungeahnte Kraftreserven im Kampf nutzen zu können.

Stress ist also etwas ganz Natürliches, um besonders leistungsfähig und motiviert zu sein.

Heute, in unserer „zivilisierten“ Welt, haben wir eine Menge anderer Stressauslöser, wie:
Leistungsstressoren, soziale Stressoren, seelische Stressoren, körperliche und auch chemische Stressoren.

Stressoren

Um in einer Stresssituation besonders leistungsfähig sein zu können, bewirkt die Stresshormonausschüttung in unserem Körper:

  • einen schnelleren Herzschlag
  • einen höheren Blutdruck
  • eine höhere Atmungsfrequenz, um Gehirn und Muskulatur zu aktivieren und diese besser mit Sauerstoff versorgen zu können
  • Anstieg des Blutzuckerspiegels, um dem Körper Energie bereit zu stellen
  • kurzfristig erhöhte Schmerztoleranz
  • kurzfristig erhöhte Immunabwehr

Andere, in dieser Situation unwichtigen Körperfunktionen, werden eingeschränkt:

  • Verdauung
  • Sexualfunktion

Dosierter, regelmäßiger aber kurzfristiger Stress, wie z.B. die zufriedenstellende Lösung einer schwierigen Aufgabe wird positiver Eustress genannt und wirkt nicht gesundheitsschädlich, sondern motivierend, leistungsfördernd und anregend.

Wird aber diese Aktivierungsreaktion über längere Zeit aufrechterhalten, weil Belastungen im Alltag anhalten oder sehr oft immer wiederkehren, führt dies zu Distress mit negativen gesundheitlichen Folgen und Erschöpfungszuständen.

Bei langanhaltenden Stresssituationen und dauernder Überforderung wird im Körper zusätzlich das Stresshormon Cortisol produziert, um dem Körper langfristig Energie in Form von Zucker und Fett bereitstellen zu können.

Allerdings verbrauchen wir im heutigen Leben diese bereitgestellte Energie aufgrund von Bewegungs- und Entspannungsmangel kaum und es kann zu Arteriosklerose und Infarkten in Herz, Lunge oder Gehirn kommen.
Ebenso können falsche individuelle „Ausgleichsmethoden“ zu Freizeitstress und weiterem Energieverlust führen.

Übersicht über mögliche langfristige Erkrankungen aufgrund Distress

Stressfolgen

Wie erkenne ich nun, ob ich Stress habe – Wie können Stresssymptome aussehen?

Anzeichen für Überforderung können sich in unserem Verhalten, in unseren Emotionen und Kognitionen oder auch auf körperlicher Ebene bemerkbar machen!

Mögliche Warnsignale für Stress:

Warnsignale Verhalten Emotionale Warnsignale Kognitive Warnsignale Körperliche Warnsignale

Treten bei uns Symptome dieser Art auf, so sollten diese zunächst einmal von einem Arzt abgeklärt werden.

Treten obige Symptome immer wieder leicht oder stark in Stresssituationen auf, so sollten wir beginnen unsere Kompetenzen zur Stressbewältigung zu intensivieren und zu erweitern!

In weiterer Folge könnten sonst langfristige Gesundheitsstörungen auftreten, die möglicherweise irreversibel sind. (siehe obige Grafik: Langfristige Erkrankungen aufgrund Distress)

Durch eine breite Auswahl an Stressbewältigungsstrategien können wir je nach Situation und Erfordernissen die effektivste Methode auswählen, einsetzen und somit Stress reduzieren bzw. vermeiden!

Ziel Burnout Vorsorge

Wie kann ich meine Stressbewältigungsstrategien verbessern oder erweitern?

Generell wird es zu hinterfragen sein, welche Stressoren mir im Alltag besonders zu schaffen machen.
Möglicherweise belasten mich zum Beispiel, tägliche Konflikte, verschiedenste Probleme oder Sorgen wie ich meine Ziele erreichen kann oder ich stehe vielleicht permanent unter Zeit- und Leistungsdruck und organisiere meinen Alltag nur schwer.

Hier gibt es Möglichkeiten diese Stressoren zu entschärfen, indem ich meine instrumentellen Stressbewältigungsstrategien intensiviere oder erweitere.

Zusätzliches Know-how aus den Bereichen Konfliktmanagement & Kommunikation, Zeit- und Organisationsmanagement sowie Problemlösestrategien, Zielerreichungsstrategien kann hier Erleichterung bringen und somit gesundheitsschädlichen Stress reduzieren bzw. vermeiden!

Hier finden Sie Weiterbildungsmöglichkeiten für „Instrumentelle Stressbewältigungsstrategien“

Stress ist auch etwas sehr Persönliches. Wie stark wir unter Stress geraten, hängt ganz wesentlich von unseren Einstellungen, Motiven und Werten im Leben ab. Wir nennen diese, unsere eigenen Stressverstärker.

Manchmal setzen wir uns selbst mehr unter Stress, als es sein müsste!

Mit Hilfe mentaler Stressbewältigungsstrategien können wir den eigenen Stressverstärkern auf die Spur kommen, diese reflektieren und in stressmindernde Einstellungen umstrukturieren, damit wir mit Stress im Alltag richtig umgehen.

Hier finden sie Werkzeuge für „Mentales Stressmanagement“

Um nach einem langen Arbeitstag unsere Anspannungen des Tages loszuwerden, zur Ruhe zu kommen und abschalten zu können, benötigen wir ausgleichende Tätigkeiten.

Die Pflege von Körper, Geist und Seele bringt uns in Einklang mit uns selbst und unserer Umwelt – ermöglicht Regeneration auf allen Ebenen und füllt unsere Energiespeicher auf. Wir fühlen uns wohl und fördern somit unsere Gesundheit!

Damit wir tatsächlich Erholung und Regeneration statt Freizeitstress finden, sollten wir uns mit unserem Ausgleichs- und Entspannungsverhalten auseinandersetzen und Selbstreflexion üben.

Welcher Entspannungstyp bin ich eigentlich – was brauche ich?

Für turbulente Zeiten im Leben ist es von Vorteil Entspannungsmethoden bereits vorher zu erlernen, damit man diese dann beherrscht, wenn man sie wirklich braucht.
Deshalb ist es gut sich bereits in stressärmeren Zeiten regenerative Stressbewältigungsstrategien anzueignen und diese dauerhaft zu üben.